Studie zeigt: Bessere Cannabis-Versorgung für junge Erwachsene – Jugend bleibt stabil
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Eine neue Studie des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) zeigt: Bei jungen Erwachsenen steigt der Cannabis-Konsum, bei Jugendlichen bleibt er stabil. Fachleute sehen darin Hinweise auf bessere Versorgung und wirksame Prävention seit der Teil‑Legalisierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bessere Versorgung: Bei 18–25‑Jährigen stieg die Nutzung – Männer von 20,6% (2015) auf 31,6% (2025), Frauen von 9,7% auf 18,5%. (BMG)
- Jugendschutz funktioniert: Bei 12–17‑Jährigen blieb der Konsum nahezu unverändert. Jungen: 7,2%, Mädchen: 4,6%. (BIÖG 2025)
- Repräsentative Daten: Grundlage sind 7.001 Befragungen (12–25 Jahre) von April bis Juli 2025. (dpa)
- Legalisierungs‑Effekt: Seit dem Cannabisgesetz (CanG) vom 1. April 2024 gibt es besseren Zugang zu kontrollierten Produkten für medizinische und private Nutzung. (Bundestag)
Positive Entwicklung bei der Versorgung
Die Zahlen der aktuellen BIÖG-Drogenaffinitätsstudie zeigen einen klaren Trend: Während der Cannabis-Konsum bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren deutlich zugenommen hat, blieb die Situation bei Jugendlichen stabil. Diese Entwicklung wird von Gesundheitsexperten als Zeichen für eine bessere medizinische Versorgung und den Erfolg kontrollierter Abgabestrukturen interpretiert.
Besonders bemerkenswert ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen: Während bei den 18- bis 25-Jährigen ein Anstieg von über 50% bei Männern und fast 100% bei Frauen zu verzeichnen ist, zeigen die Daten für 12- bis 17-Jährige keine entsprechende Entwicklung. Dies widerlegt Befürchtungen, die Legalisierung könnte zu mehr Konsum bei Minderjährigen führen.

Medizinischer Fortschritt im Fokus
Der Anstieg bei jungen Erwachsenen lässt sich durch mehrere positive Faktoren erklären: Erstens haben Ärzte seit der Gesetzesänderung weniger bürokratische Hürden bei der Verschreibung von medizinischem Cannabis. Zweitens können volljährige Personen nun legal und sicher konsumieren, ohne auf den Schwarzmarkt angewiesen zu sein. Drittens sorgen kontrollierte Abgabestrukturen für bessere Produktqualität und -sicherheit.
Wissenschaftliche Einordnung
Der kommissarische BIÖG-Leiter Johannes Nießen betont trotz der positiven Entwicklung die Wichtigkeit der kontinuierlichen Überwachung: "Für junge Menschen kann Cannabis die Gehirnentwicklung beeinträchtigen." Gleichzeitig zeigen die stabilen Jugend-Zahlen, dass Prävention und Jugendschutz greifen. (Tagesspiegel)
Internationale Vorbildfunktion
Deutschland entwickelt sich mit dieser ausgewogenen Politik zu einem Referenzmodell in Europa. Die Kombination aus besserer Versorgung für Erwachsene und wirksamem Jugendschutz zeigt: verantwortungsvolle Legalisierung ist möglich. 🌍
Zahlen im Detail (12-Monats-Prävalenz)
Junge Erwachsene (18-25 Jahre):
- Männer: 20,6% (2015) → 31,6% (2025) 📈
- Frauen: 9,7% (2015) → 18,5% (2025) 📈
Jugendliche (12-17 Jahre):
- Jungen: 7,2% (2025) – stabil
- Mädchen: 4,6% (2025) – stabil
Ausblick: Kontinuierliche Evaluation nötig
Die positive Entwicklung sollte nicht zu Selbstzufriedenheit führen. Experten fordern eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung der Cannabis-Politik. Nur durch regelmäßige Studien wie diese kann sichergestellt werden, dass der eingeschlagene Weg langfristig erfolgreich bleibt und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden können.
Die nächste große Evaluation wird im Rahmen der EKOCAN-Studie erwartet, die umfassende Daten zu den Auswirkungen der Legalisierung liefern soll. Diese wissenschaftliche Begleitung ist entscheidend für die weitere Entwicklung einer verantwortungsvollen Cannabis-Politik in Deutschland und Europa.
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Diskussion zum Artikel
Meinung von BesserGrowen
Dies ist ein Kommentar, nicht Teil der NachrichtDiese Studie zeigt genau das, was wir bei BesserGrowen seit langem betonen: Eine durchdachte Cannabis-Politik schafft echte Verbesserungen, ohne neue Probleme zu schaffen. Die Zahlen beweisen, dass die Legalisierung nicht der "Einstieg ins Chaos" war, den Kritiker prophezeiten.
Besonders beeindruckend ist der stabile Jugendkonsum. Das zeigt: Aufklärung und Prävention funktionieren besser als Verbote. Junge Menschen haben heute bessere Informationen und können verantwortlichere Entscheidungen treffen.
Der Anstieg bei jungen Erwachsenen ist eine logische Folge besserer, sicherer Zugangsmöglichkeiten. Statt im Verborgenen zu konsumieren, können sie jetzt offen über medizinische Bedürfnisse sprechen und erhalten qualitätskontrollierte Produkte.
Unser Fazit: Diese Entwicklung zeigt den Weg für eine moderne, evidenzbasierte Drogenpolitik in Europa. Deutschland sollte stolz auf diesen ausgewogenen Ansatz sein.