Deutschland importiert Rekordmengen: Med-Cannabis-Boom festigt Europas Leitmarkt
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Zahlen, die berauschen: Deutschland hat im ersten Halbjahr 2025 mit über 80 Tonnen eine neue Rekordmenge an medizinischem Cannabis importiert. Dieser massive Anstieg zementiert die Rolle der Bundesrepublik als unangefochtener Leitmarkt in Europa und offenbart eine explodierende Nachfrage seit der Gesetzesänderung 2024.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Historischer Rekord: Über 80,8 Tonnen wurden im 1. Halbjahr 2025 importiert (37,5 t in Q1 + 43,3 t in Q2). (Q1/2025 · Q2/2025 & H1)
- Explosives Wachstum: Die Importmenge hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark erhöht. Zum Vergleich: 2024 waren es bereits über 72 Tonnen. (ZDFheute)
- Globale Lieferanten: Kanada bleibt der größte Lieferant, gefolgt von Portugal; weitere wichtige Länder sind Dänemark und Nordmazedonien. (ABDA (Länderdaten 2024) · Pharmazeutische Zeitung)
- Treiber des Booms: Die Entlassung von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) hat die Verschreibung für Ärzte erleichtert und die Nachfrage befeuert. (BfArM – Med. Cannabis)
- Europas Leitmarkt: Deutschland gilt als größter Markt für medizinisches Cannabis in Europa. (MJBizDaily)
Import-Tsunami: Die Zahlen hinter dem Rekord
Die offiziellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeichnen ein beeindruckendes Bild. Allein das zweite Quartal 2025 übertraf mit 43,3 Tonnen den bereits rekordverdächtigen Wert des ersten Quartals (37,5 Tonnen). (Q1/2025) (Q2/2025) Hält dieser Trend an, könnten die Gesamtimporte im Jahr 2025 die Marke von 160 Tonnen deutlich überschreiten. Diese Entwicklung zeigt nicht nur einen wachsenden Bedarf, sondern auch das Vertrauen internationaler Produzenten in die Stabilität des deutschen Marktes.
Kanada & Portugal dominieren, doch der Markt diversifiziert sich
Während Kanada und Portugal das Gros der Lieferungen stemmen, wird die Liste der Herkunftsländer länger. (ABDA · PZ) Unternehmen aus Dänemark, Nordmazedonien, Spanien und sogar Lesotho in Afrika exportieren medizinisches Cannabis nach EU-GMP-Standard nach Deutschland. Diese Diversifizierung ist für die Versorgungssicherheit der Patienten von entscheidender Bedeutung. Sie zeigt aber auch, dass der deutsche Markt für Produzenten weltweit die erste Adresse ist.
"Germany, the largest medical cannabis market in Europe, is attracting global producers. Companies eye Germany for growth."
Warum die Nachfrage explodiert: Mehr als nur ein Gesetz
Der Hauptgrund für den Boom ist die Reklassifizierung von medizinischem Cannabis im Zuge des Cannabisgesetzes (CanG) im April 2024. (BfArM – Med. Cannabis) Ärzte können es nun auf einem normalen Rezept verschreiben, was die bürokratischen Hürden für Patienten und Praxen massiv gesenkt hat. Hinzu kommt eine wachsende Akzeptanz in der Ärzteschaft und eine gestiegene Nachfrage durch telemedizinische Angebote, die den Zugang weiter vereinfachen.
Einheimischer Anbau versus Importflut
Obwohl es in Deutschland drei lizenzierte Produzenten für Medizinalcannabis gibt (u.a. DEMECAN), kann der heimische Anbau die riesige Nachfrage bei Weitem nicht decken. Die in Deutschland produzierte Menge ist im Vergleich zu den Importen verschwindend gering. Daher bleibt Deutschland auf absehbare Zeit stark von Importen abhängig, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. (BfArM – Inlandsanbau 2.600 kg/Jahr)
Fazit: Deutschland erlebt einen historischen Import-Boom, der die zentrale Rolle des Landes im europäischen Cannabismarkt untermauert. Für Patienten bedeutet dies eine größere Produktvielfalt und potenziell sinkende Preise durch mehr Wettbewerb. Für die Politik stellt sich die Aufgabe, diesen dynamischen Markt weiterhin sicher und im Sinne der Patientengesundheit zu regulieren.
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