„Brandbrief" an die Länder: Cannabis-Wirtschaft warnt Bundesrat vor Versorgungskollaps durch MedCanG-Reform
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Der Ton wird schärfer: Kurz vor der Bundesratssitzung am 5. November schlägt der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW) Alarm. Die geplanten Verschärfungen – Präsenzpflicht beim Erstkontakt und Versandverbot für Cannabisblüten – gefährden die Versorgung. ICBC-News Pharmazeutische Zeitung BMG
Die Kernpunkte der Warnung
- Dringender Appell: Der BvCW fordert die Bundesländer auf, dem Entwurf zur Änderung des MedCanG nicht zuzustimmen. ICBC-News
- Gefahr für Patientenversorgung: Versandverbot und Präsenzpflicht schneiden etablierte Versorgungswege ab – zulasten immobiler und ländlicher Patienten. PZ
- Widerspruch zur Realität: Der Bedarf ist 2025 explodiert; das BfArM musste das Importlimit auf 192,5 Tonnen erhöhen. ICBC: Importlimit
- Folge: Erschwerter legaler Zugang stärkt den Schwarzmarkt – genau davor warnt die Branche. ICBC-News
Der Bundesrat als letzte Hürde
Nach dem Kabinettsbeschluss liegt der Entwurf beim Bundesrat. Am 5. November steht das Thema in der 694. Sitzung auf der Agenda. Ein wichtiges Votum – auch wenn die Länder formal nur ein Einspruchsrecht haben. ICBC-News
Der politische Widerspruch
Auf der einen Seite steigt der Bedarf rasant – das BfArM musste das Importlimit bereits auf 192,5 Tonnen erhöhen. ICBC: Importlimit Auf der anderen Seite will die Politik bewährte Zugangswege kappen: Telemedizin beim Erstkontakt und Versandhandel. PZ Das passt nicht zusammen.
Vertiefung: Position der Branche in der ausführlichen Stellungnahme. BvCW-PDF
Wirtschaftliche Folgen
Der Verband warnt auch vor den ökonomischen Schäden: Digitale Versorgungsmodelle würden wegfallen, Investoren verunsichert, Arbeitsplätze gefährdet. ICBC-News
Chancen & Risiken
- Chance: Der Bundesrat nimmt die Warnungen ernst, ruft ggf. den Vermittlungsausschuss an und entschärft Versandverbot/Präsenzpflicht.
- Risiko: Die Länder winken den Entwurf durch – Verbote treten 2026 in Kraft, Versorgungslücken entstehen, der Schwarzmarkt profitiert.
Der Brandbrief des BvCW kommt zur rechten Zeit. Er zeigt einen klaren Widerspruch: Die Politik erkennt den steigenden Bedarf an – will aber die Zugangswege abschneiden. Wer Telemedizin und Versand pauschal verbietet, schafft Versorgungslücken. Das Ergebnis: Patienten weichen auf den Schwarzmarkt aus. Die Länder sollten das Gesetz in den Vermittlungsausschuss schicken und stattdessen Qualitätsstandards für digitale Versorgung definieren.
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