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Einfach erklärt: Warum US‑Republikaner plötzlich gegen Cannabis sind

Symbolbild: Donald Trump schlägt mit einem 'Law & Order'-Hammer auf eine Cannabis-Pflanze, während Warnsymbole aufblinken.
Die Stimmung kippt: Jahrelang waren viele Republikaner für legales Cannabis – jetzt ist nur noch eine Minderheit dafür.

In den USA passiert gerade etwas Unerwartetes: Jahrelang wuchs die Zustimmung unter Republikanern zur Legalisierung von Cannabis. Eine aktuelle Gallup‑Umfrage zeigt nun: Nur noch 40 % sind dafür – 2023 waren es noch 55 % (Cannabis Business Times). Warum kippt die Stimmung? Und was hat das mit Deutschland zu tun?

Das Wichtigste in Kürze

  • Zustimmung bricht ein: Die Unterstützung für legales Cannabis ist bei Republikanern von 55 % (2023) auf 40 % (2025) gesunken (Cannabis Business Times).
  • Fentanyl‑Narrativ: Republikanische Politiker nutzen die verheerende Fentanyl‑Krise, um gegen liberale Drogenpolitik zu Stimmung zu machen. Dabei stellen sie auch Cannabis unter Generalverdacht (The Guardian).
  • Schockbilder: Konservative Medien zeigen Obdachlosigkeit und Drogenelend in legalisierten US‑Bundesstaaten. Die Botschaft: Legalisierung führt ins Chaos.
  • Warnung für Deutschland: Auch die CDU/CSU spitzt die Debatte zu. Drogenbeauftragter Hendrik Streeck behauptet: Jugendliche hätten leichter Zugang zu Cannabis, Interventionen nähmen ab, die Produkte seien gefährlicher (Apotheke Adhoc).

🔥 Was ist passiert?

Jahrelang war Cannabis‑Legalisierung in den USA ein Thema, bei dem sich fast alle einig waren – Demokraten und Republikaner. Doch jetzt gibt es einen krassen Rückschritt.

Eine neue Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Gallup zeigt: Nur noch 40 % der republikanischen Wähler wollen Cannabis bundesweit legalisieren. 2023 waren es noch 55 %. Das ist ein Absturz um 15 Prozentpunkte in nur zwei Jahren.

🤔 Warum dreht sich die Stimmung?

Grund 1: Die Fentanyl‑Krise wird missbraucht

Die USA haben ein riesiges Problem mit Fentanyl – einem extrem starken, tödlichen Opioid. Zehntausende Menschen sterben jedes Jahr daran. Republikanische Politiker nutzen diese Tragödie jetzt, um eine harte „Law & Order"-Politik zu fahren.

Das Problem: Sie machen alles in einen Topf. Fentanyl und Cannabis haben nichts miteinander zu tun. Trotzdem wird Cannabis jetzt als Teil des „Drogenproblems" dargestellt. Der Guardian berichtet, dass Republikaner Präsident Biden und seine Einwanderungspolitik für die Fentanyl‑Krise verantwortlich machen. Sie stellen Asylsuchende fälschlich als Schmuggler dar.

Grund 2: Schockbilder aus legalisierten Staaten

Konservative Medien zeigen immer wieder Bilder von Obdachlosigkeit und offenem Drogenkonsum in Städten wie San Francisco oder Portland. Diese Städte haben Cannabis legalisiert. Die Botschaft ist klar: Seht her, das passiert, wenn man Drogen legalisiert!

Das ist unfair. Die Probleme haben andere Gründe: Wohnungsnot, fehlende Sozialarbeit, andere Drogen (vor allem Fentanyl und Methamphetamin). Aber die Bilder wirken – und schaffen Angst.

Grund 3: „Law & Order" zieht bei Wählern

Viele Amerikaner haben Angst vor Kriminalität. Die Republikaner versprechen: Wir machen das Land wieder sicher. Harte Strafen, null Toleranz. In dieser Erzählung passt Cannabis‑Legalisierung nicht rein – auch wenn sie wissenschaftlich sinnvoll sein kann.

🇩🇪 Was hat das mit Deutschland zu tun?

Die CDU/CSU nutzt genau die gleiche Strategie wie die US‑Republikaner. Obwohl der erste EKOCAN‑Zwischenbericht zeigt, dass viele Befürchtungen nicht eingetreten sind (kein Anstieg beim Jugendkonsum, keine Verkehrschaos), wird trotzdem Panik gemacht.

Bundesdrogenbeauftragter Hendrik Streeck warnt:

  • Jugendliche kämen leichter an Cannabis
  • Frühinterventionen nähmen ab
  • Produkte seien stärker
  • Gesundheitliche Störungen nähmen zu

Das Problem: Positive Ergebnisse aus dem EKOCAN‑Bericht werden ignoriert. Stattdessen wird vor „Kontrollverlust" gewarnt – genau wie in den USA.

Werden die USA Cannabis wieder verbieten?

  • Wahrscheinlich nicht. Die Legalisierung läuft in den einzelnen Bundesstaaten weiter.
  • Bundesweite Reformen wie ein bundesweites Legalisierungsgesetz bleiben aber politisch schwierig.
  • Der Umfrageeinbruch zeigt: Politische Stimmung kann schnell kippen – selbst wenn die Fakten dagegen sprechen.

Warum ist das eine Warnung für Deutschland?

  • Die deutschen Konservativen nutzen ähnliche Tricks wie die US‑Republikaner.
  • Positive Ergebnisse aus dem EKOCAN‑Bericht werden ignoriert. Stattdessen werden Ängste vor „Kontrollverlust" geschürt (Apotheke Adhoc).
  • Das Beispiel USA zeigt: Ohne starke Gegenkommunikation kann eine Reform trotz guter Daten an der Angstkampagne scheitern.
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