HINDU KUSH

Reddingtons Datenbank: Hindu Kush ist eine reine Landrasse (100% Indica), benannt nach dem 800km langen Gebirge zwischen Afghanistan und Pakistan. Sie ist die genetische "Großmutter" fast aller modernen Kush-Sorten (wie OG Kush). Ohne sie gäbe es keine stabile Harzproduktion und keine kompakten Buds in der modernen Zucht.

Ein schriller Alarm zerreißt die Stille im Großen C. Nicht der übliche "Kaffee ist alle"-Alarm, sondern der ernste.

Das neon-orange Hologramm von Reddington pulsiert nervös. Dr. Silas Thorn wischt sich Krümel von seinem Laborkittel und starrt auf die Karte. Ein riesiges schwarzes Loch klafft dort, wo eigentlich Afghanistan sein sollte.

Klima & Genetik: Das Hindu-Kush-Gebirge ist rau. Heiße Sommer, eiskalte Winter, starke UV-Strahlung. Um sich zu schützen, entwickelte die Pflanze eine dicke Schicht aus Trichomen (Harzkristallen) – ein natürlicher Sonnenschutz. Das macht sie zur perfekten Sorte für die Haschisch-Produktion (Charas).

Mit einem leisen *Plopp* materialisiert sich der SV-Hopper auf einer staubigen Passstraße. Die Tarnung flackert kurz und stabilisiert sich dann: Ein knallbunter, mit Blumen bemalter VW T1 Bus.

Aris klettert vorsichtig aus dem Bus, sein Terp-O-Meter 3000 im Anschlag. Die Luft ist dünn und kalt, aber die Sonne brennt gnadenlos. Um sie herum ragen die majestätischen, schneebedeckten Gipfel des Hindu Kush in den tiefblauen Himmel.

Tatsächlich. Weiter unten im Tal sieht man graue Gestalten, die mit unnatürlicher Präzision Steine vermessen. Sie wollen die wilden Pfade "begradigen" und die "unordentliche Vegetation" entfernen.

Wuchsverhalten: Hindu Kush wächst anders als Sativas. Sie bleibt klein, buschig und kompakt ("Weihnachtsbaum-Form"), um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Ihre Blätter sind breit und dunkelgrün, um das wenige Sonnenlicht effizient zu nutzen. Perfekt für Indoor-Grows mit begrenzter Höhe.

Der Weg ist steil. Aris keucht und beschwert sich über den Staub auf seinen weißen Handschuhen. Juno hüpft wie eine Bergziege voran, während Dr. Thorn immer wieder stehen bleibt, um "historische Steine" zu bewundern.

Plötzlich versperrt eine Gestalt den Weg. Ein alter Mann mit langem Bart, sitzend auf einem Felsen. Ein Sadhu? Nein. Aris' Scanner piept wild.

Der "Sadhu" öffnet die Augen. Sie sind leer wie Excel-Tabellen.

Terpen-Profil: Das Aroma der Hindu Kush ist unverwechselbar "Old School". Caryophyllen: Würziger Pfeffer, Nelken. Limonen: Ein Hauch von Zitrone im Abgang. Pinene: Frischer Waldgeruch. Myrcen: Die Basis für den schweren, erdigen Moschus-Duft.

Sie schaffen es über den Kamm und blicken in ein verborgenes Tal. Und da ist sie. Ein Feld, so weit das Auge reicht. Keine riesigen Bäume, sondern tausende kleiner, kompakter Büsche, die in der Sonne glitzern als wären sie mit Diamanten überzogen.

Der Geruch trifft sie wie eine warme Decke. Erdig. Süß. Würzig. Wie ein alter Tempel voller Räucherstäbchen und Sandelholz. Chronos, das Eichhörnchen, springt sofort in einen Busch und bleibt kleben.

Grow-Info: Hindu Kush ist extrem robust. Blütezeit: Kurz (7-9 Wochen). Ertrag: Mittel bis Hoch (sehr dichte Buds). Resistenz: Hoch gegen Schimmel und Schädlinge (dank der harten Umgebung). Schwierigkeit: Einfach (verzeiht Anfängerfehler).

Aris aktiviert den Terp-O-Meter 3000. Holografische Balkendiagramme projizieren sich in die klare Bergluft.

Kira sammelt vorsichtig Samen in einen stasis-sicheren Behälter.

Wirkung (Der "Body Stone"): Hindu Kush ist das Gegenteil von Hektik. Sie wirkt fast ausschließlich körperlich. Muskeln entspannen sich, Schmerzen verblassen, die Augenlider werden schwer. Perfekt für Meditation, Schlafprobleme oder einfach, um nach einem harten Tag "runterzukommen". Kein Gedankenrasen, nur Ruhe.

Qualitätskontrolle ist Pflicht. Dr. Thorn dreht einen rituellen "Test-Stick" mit dem frischen Charas, das er von seinen Fingern gerieben hat. Sie zünden ihn an. Der Rauch ist dick, weiß und schmeckt nach Erde und Gewürzen.

Der Effekt: Plötzlich scheint die Schwerkraft zuzunehmen. Die hektische Welt verlangsamt sich. Der Wind klingt nicht mehr bedrohlich, sondern wie ein Schlaflied. Juno, die sonst nie stillsitzen kann, sinkt mit einem glücklichen Seufzer in das weiche Moos.

Die Ruhe wird jäh unterbrochen. Ein Geschwader grauer Drohnen taucht über dem Kamm auf. Sie feuern keine Laser, sondern "Unterlassungserklärungen" in Papierform.

Kira reagiert. Sie schnappt sich einen großen, flachen Felsen (oder war es ein alter Teppich?). "Alle aufsteigen! Wir nehmen den Express-Weg!"

Was folgt, ist die entspannteste Verfolgungsjagd der Geschichte. Während sie den verschneiten Hang hinunterrutschen, fliegen die Papierstapel der Auditoren an ihnen vorbei. Chronos, das Eichhörnchen, fängt ein Papier und faltet daraus einen Papierflieger.

Zurück in 2888. Der SV-Hopper landet rauchend im Hangar. Sie haben es geschafft. Die Samen sind sicher. In der Genesis-Kammer wird die Hindu Kush in ihre Stasis-Röhre gesetzt.

Sofort ändert sich die Atmosphäre im Raum. Das hektische Flackern der Bildschirme wird ruhiger. Reddingtons Farbe wechselt von Alarm-Rot zu einem entspannten Orange.

Im Hintergrund schläft Bartholomew, der Bär, tief und fest. Er hat wohl auch probiert.