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International

Portugal am Wendepunkt: Infarmed kündigt Lizenz-Reformen an

Symbolbild: Frachter verlässt Portugals Küste (Export), während am Ufer eine Apotheke für Patient:innen entsteht.
PTMC Lisbon 2025: Debatte über Lizenzen, Binnenmarkt & Patientenzugang.

Portugal produziert Cannabis für ganz Europa – aber im eigenen Land bekommen Patient:innen kaum Zugang. Auf der PTMC-Konferenz in Lissabon kündigte die Aufsicht Infarmed jetzt Reformen an: schnellere Lizenzen, klarere Regeln. Die zentrale Frage: Wird Portugal zum Vorbild – oder bleibt es beim Export-Fokus?[1][2]

Die Kernpunkte

  • Reformen angekündigt: Infarmed will Lizenzprozesse beschleunigen und transparenter machen – ein Signal, dass sich etwas bewegt.[1]
  • Das Paradox: Portugal ist Europas Export-Champion (2024: weltweit Nr. 2), aber Patient:innen im Land kriegen kaum etwas ab.[1][4]
  • Erste Schritte: Seit Juni 2025 gelten strengere Import-/Export-Regeln (z. B. Pflicht-Analysezertifikate) – Qualität steigt, Prozesse sollen schneller werden.[3]
  • Was jetzt passiert: Die Industrie diskutiert offen: Soll Portugal weiter nur produzieren – oder endlich den eigenen Markt öffnen?[2]

Exportweltmeister ohne Heimvorteil

Portugal hat alles: gutes Klima, niedrige Kosten, solide Standards. Deshalb sind hier viele große Produzenten aktiv. Das Problem: Fast alles geht ins Ausland. Im Inland gibt es nur wenige Präparate, Ärzt:innen verschreiben selten, die Hürden sind hoch. Genau das kritisieren Expert:innen seit Jahren – und genau hier sollen die Reformen ansetzen.[1][2]

Was sich ändern soll

Details gibt es noch nicht. Aber klar ist: Infarmed will schneller arbeiten, transparenter kommunizieren und Prozesse digitalisieren. Das könnte neuen Anbietern den Einstieg in den Binnenmarkt erleichtern. Entscheidend ist aber, ob Politik und Krankenkassen mitziehen – sonst bleibt es bei der Ankündigung.[1][3]

Illustration: Ein Patient blickt vom Strand in Portugal auf Felder, die mit 'Export' markiert sind; im Vordergrund ein kleines Apotheken-Schild.
Wende oder Feinschliff? Die nächsten Monate zeigen, ob aus Export-Hub ein Patientenmarkt wird.
Kontext: Infarmed verschärfte 2025 Import/Export-Vorgaben (u. a. verpflichtende Analysenzertifikate) – Ziel: rechtssichere, zügige Prozesse und Qualitätsaufsicht.[3]

Was das bedeutet

Best Case: Schnellere Lizenzen bringen neue Anbieter, mehr Auswahl, niedrigere Preise. Patient:innen profitieren, die Industrie wird stabiler (weniger Export-Abhängigkeit).[1][2]

Worst Case: Die Reformen bleiben kosmetisch. Verordnung bleibt kompliziert, Kassen zahlen nicht, Patient:innen gehen leer aus. Dann war's nur Show.

Dennis

Einordnung

Kommentar, nicht Teil der Nachricht

Der Ansatz ist richtig: Portugal hat die Infrastruktur, das Know-how, die Kapazität. Wenn Infarmed jetzt liefert und die Politik nachzieht, kann das Land zeigen, wie man Export UND Versorgung kombiniert. Die nächsten 12 Monate werden's zeigen.

Quellen (geprüft)

  1. Business of Cannabis Europe: PTMC Lisbon 2025 – Inflection Point
  2. Cannabis Health News: Key Takeaways PTMC Lisbon 2025
  3. CannaReporter: Infarmed ändert Im-/Export-Anforderungen (Juni 2025)
  4. ELS Solutions: Portugal als zweitgrößter Exporteur 2024

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