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KURZ & KLAR

Kurz & Klar: Kolumbien‑Deal? 50 Tonnen Cannabis sollen Deutschland retten

Symbolbild: Container mit Cannabisblüten und Flaggen von Kolumbien und Deutschland
50 Tonnen Cannabis aus Kolumbien? Was hinter den Gerüchten steckt.

In der Cannabis-Branche kursiert ein wildes Gerücht: Deutschland soll heimlich 50 Tonnen medizinisches Cannabis aus Kolumbien bestellen – als Notfall-Lieferung gegen drohende Engpässe. Bestätigt ist nichts. Aber die Geschichte macht Sinn. Wir erklären, warum.

🎯 Das Problem: Zu viele Patienten, zu wenig Cannabis

Deutschland hat ein Cannabis-Problem – aber anders, als viele denken. Es geht nicht um Kiffer, sondern um kranke Menschen, die Cannabis als Medizin brauchen.

Die Zahlen sind krass

Im ersten Halbjahr 2025 wurden über 400 % mehr medizinisches Cannabis importiert als im Jahr zuvor. Das ist kein Schreibfehler: vierhundert Prozent! Global Banking & Finance Review berichtete über die Explosion der Nachfrage.

Warum der Boom? Seit April 2024 ist Cannabis für Erwachsene legal. Gleichzeitig wurde es einfacher, Cannabis auf Rezept zu bekommen – auch per Video-Sprechstunde und per Post nach Hause. Viele Patienten, die vorher Schmerzen hatten oder nicht schlafen konnten, entdeckten: Cannabis hilft.

Dann kam die Notbremse

Die Regierung bekam Panik. Gesundheitsministerin Nina Warken sagte: „So kann das nicht weitergehen!" Ihr Plan:

  • Keine Online-Rezepte mehr: Du musst persönlich zum Arzt – Videochat reicht nicht
  • Kein Versand mehr: Cannabis muss direkt in der Apotheke abgeholt werden
  • ⚠️ Ziel: Weniger Verordnungen, weniger Kosten

Das Problem: Viele Patienten wohnen auf dem Land – weit weg vom nächsten Arzt oder der nächsten Apotheke. Apothekerverbände warnen: Diese Regeln treffen die Falschen.

📦 Die Lösung? Kolumbien!

Warum ausgerechnet Kolumbien?

Kolumbien ist kein Neuling. Schon 2019 lieferte die Firma Clever Leaves aus Kolumbien Testproben nach Deutschland – damals über die deutsche Firma Cansativa. Das war ein großer Deal: Erstes lateinamerikanisches Cannabis in Europa GlobeNewswire.

Die Vorteile von Kolumbien:

  • 💰 Viel billiger: Kolumbianisches Cannabis kostet 40–60 % weniger als kanadisches
  • 🌱 Gute Qualität: Moderne Produktionsanlagen, viel Erfahrung
  • Legal: Kolumbien ist offiziell anerkannter Cannabis-Produzent (INCB-konform)
  • 🌍 Liefert schon nach Europa: Großbritannien, Portugal und die Schweiz kaufen dort ein

Was wird gemunkelt?

Aus der Branche hört man:

  • Das BfArM (die Behörde, die Cannabis-Importe genehmigt) soll seit September 2025 mit kolumbianischen Firmen verhandeln
  • Geplant: Ein Sonderkontingent von 50 Tonnen – außerhalb der normalen Quote
  • Lieferung soll im ersten Quartal 2026 kommen
  • Ziel: Die Lücke schließen, bis die neuen strengen Regeln greifen

Wichtig: Das ist nicht bestätigt. Weder das BfArM noch Kolumbien haben das offiziell gesagt. Aber: Es macht Sinn.

🎭 Warum es politisch brisant ist

Die Parteien streiten schon

Falls der Deal wirklich kommt, wird es Ärger geben:

Partei Was sie sagen würden
SPD & Grüne „Pragmatisch! Wir retten die Versorgung für 300.000 Patienten."
CDU/CSU „Skandal! Die Ampel importiert Drogen aus Kolumbien – dem Kokain-Land!"

Die Union könnte das im Wahlkampf ausschlachten. Schlagzeilen wie „Regierung kauft Rauschgift in Südamerika" sind absehbar – auch wenn es um legales Medizinalcannabis geht.

⏰ Was passiert jetzt?

Laut Branchenleaks soll bis zum 15. November eine Entscheidung fallen. Zwei Szenarien:

✅ Szenario 1: Der Deal kommt

  • 50 Tonnen Cannabis aus Kolumbien ab Frühjahr 2026
  • Versorgung gesichert für etwa 6–9 Monate
  • Preise sinken um 30–40 %
  • Politischer Streit im Wahlkampf garantiert

❌ Szenario 2: Der Deal platzt

  • Massiver Engpass ab Februar 2026
  • Viele Patienten müssen zurück auf den Schwarzmarkt
  • Preise steigen massiv
  • Ampel-Koalition in der Krise

💡 Warum das wichtig ist

Diese Geschichte zeigt ein grundsätzliches Problem: Deutschland hat Cannabis legalisiert, aber die Versorgung nicht geplant.

Jetzt muss die Regierung improvisieren. Ein Notfall-Import aus Kolumbien ist ein Pflaster – kein Heilmittel. Langfristig braucht Deutschland:

  • Mehr heimischen Anbau (weniger Abhängigkeit)
  • Klarere Regeln für Patienten
  • Weniger Symbolpolitik, mehr Pragmatismus

Ob das Cannabis aus Bayern, Portugal oder Kolumbien kommt, sollte zweitrangig sein. Hauptsache, kranke Menschen bekommen, was sie brauchen – legal, sicher und verlässlich.

🔍 Das Wichtigste nochmal

  • Deutschland importiert 400 % mehr Medizinalcannabis als letztes Jahr
  • Die Regierung will Online-Rezepte und Versand verbieten
  • Das könnte Engpässe verursachen
  • Gerüchte: 50 Tonnen aus Kolumbien als Notfall-Lieferung
  • Bestätigt ist nichts – aber plausibel
  • Entscheidung angeblich bis 15. November

👇 Was denkst du?

Soll Deutschland das Cannabis aus Kolumbien holen – oder ist das ein Fehler?

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