Zurück zur News-Übersicht
Kurz & Klar

Kurz & Klar: Warum Cannabis-Importe jetzt strenger geprüft werden

Community & Kommentare

Diskutiere mit anderen Leserinnen und Lesern oder teile deine Meinung zum Thema.

Aus Datenschutzgründen laden wir den BesserMessenger & die Kommentar-Engine erst nach deiner Zustimmung.

Lädt Inhalte von bessergrowen.de:3007 und setzt notwendige Cookies.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat neue, strengere Regeln für den Import von medizinischem Cannabis aufgestellt. Das Ziel: Mehr Sicherheit für Patienten. Aber das könnte auch bedeuten, dass es bald weniger Sorten gibt und die Preise steigen. Wir erklären, was da los ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist passiert? Das BfArM verlangt ab sofort viel genauere Nachweise für jede einzelne Cannabis-Sorte, die nach Deutschland importiert wird.
  • Warum jetzt? Im Jahr 2024 wurde extrem viel Cannabis importiert (über 72 Tonnen!). Die Behörden wollen sichergehen, dass die Qualität trotzdem stimmt.
  • Was ist das Problem? Die neuen Nachweise sind teuer und kompliziert. Für viele Importeure lohnt sich das bei kleinen Mengen nicht mehr.
  • Was bedeutet das für Patienten? Die Qualität wird noch sicherer. Aber: Es könnte weniger verschiedene Sorten in der Apotheke geben.

Was genau hat das BfArM entschieden?

Das BfArM ist die Behörde, die in Deutschland für Medikamente zuständig ist. Sie hat entschieden, dass Importeure von medizinischem Cannabis strengere "Hausaufgaben" machen müssen. Sie müssen für jede einzelne Sorte (zum Beispiel "White Widow" oder "Lemon Haze") einen dicken Ordner mit Dokumenten vorlegen. Darin muss genau stehen, wie die Pflanze angebaut, getrocknet und verpackt wurde.

Warum sind die Regeln so streng?

Symbolbild: Ein Apotheker versinkt in Aktenbergen.
Viel Papier für viel Sicherheit: Die neuen Regeln sind streng.

Medizinisches Cannabis ist ein Arzneimittel, genau wie Kopfschmerztabletten oder Hustensaft. Deshalb gelten extrem hohe Standards, die man GMP nennt (Good Manufacturing Practice = Gute Herstellungspraxis). Weil im letzten Jahr so unglaublich viel Cannabis aus dem Ausland (z.B. Kanada) kam, hatte die Behörde Sorge, dass vielleicht nicht alle Regeln eingehalten werden. Jetzt wird genauer hingeschaut.

Was ändert sich für mich als Patient?

Zuerst die gute Nachricht: Du kannst dir sicher sein, dass dein Cannabis absolut sauber und sicher ist. Die schlechte Nachricht: Weil der Papierkram so teuer ist, werden Importeure vielleicht nur noch die Sorten anbieten, die sich am besten verkaufen. Seltene oder spezielle Sorten könnten vom Markt verschwinden. Auch die Preise könnten steigen, weil die Firmen ihre Mehrkosten weitergeben.

Fazit

Deutschland macht die Schotten etwas dichter. Qualität geht vor Quantität. Das ist gut für die Sicherheit, aber schlecht für die Vielfalt. Der "wilde Westen" im Cannabis-Markt ist vorbei – jetzt regiert die Bürokratie.