Das Rosin-Reaktor-Protokoll

Pures Gold ohne Chemie: Wie du mit Hitze und Druck die Seele deiner Pflanze extrahierst.

Druck aufbauen
Phase 1: Das Material

Fire in, Fire out: Das Gesetz der Qualität

Rosin verzeiht nichts. Du kannst aus schlechtem Gras kein gutes Rosin machen. Die Presse ist nur ein Verstärker. Wenn du Heu reinsteckst, kommt konzentriertes Heu raus.

"Qualität ist keine Option, sie ist die Voraussetzung. Wir suchen Trichome, keine Blätter."

Die ideale Luftfeuchtigkeit der Blüten ist entscheidend. Zu trocken? Kein Ertrag. Zu feucht? Dampfexplosion.

  • Feuchtigkeit: 62% relative Luftfeuchtigkeit (Boveda Packs) sind Pflicht.
  • Genetik: Harzige Sorten ("Washer" oder "Dumper") wie GMO oder Gorilla Glue bevorzugen.
  • Alter: Je frischer, desto heller das Rosin. Altes Gras gibt dunkles Öl.
Phase 2: Die Vorbereitung

Bottle Tech: Die Kunst des Faltens

Wir werfen die Blüten nicht einfach so auf die Platten. Wir nutzen "Micron Bags" (feine Siebe) und eine spezielle Falttechnik namens "Bottle Tech", um den Druck zu maximieren.

"Vertikal ist genial. Durch die Bottle-Tech-Form erhöhen wir den Druck pro Quadratzentimeter drastisch."

Das Ziel: Ein kompakter, runder Puck, der gleichmäßig gepresst wird.

  • Micron Bags: 90µ bis 120µ für Blüten (Flower Rosin). 25µ bis 37µ für Hash.
  • Bottle Tech: Falte die Ecken nach innen, sodass der Beutel wie ein Zylinder steht.
  • Schneide überschüssiges Beutelmaterial ab, damit es kein Rosin aufsaugt ("The Sponge Effect").
Phase 3: Das Pressen

Der Sweet Spot: Zeit vs. Temperatur

Jetzt wird es heiß. Aber nicht zu heiß! Hohe Temperaturen geben mehr Ertrag, zerstören aber Terpene. Niedrige Temperaturen schmecken besser, geben aber weniger Öl.

"Low and Slow für Connaisseure. Hot and Fast für Ertragsjäger. Finde deine Balance."

Wir empfehlen den goldenen Mittelweg für Flower Rosin.

  • Temperatur: 80°C bis 90°C (175°F - 195°F) ist der Sweet Spot.
  • Zeit: 30 Sekunden vorwärmen (nur Kontakt), dann 2-3 Minuten voller Druck.
  • Druck: Nicht übertreiben! Zu viel Druck drückt Pflanzenfette mit raus ("Blowout").
Phase 4: Die Ernte

Der Wasserfall: Liquid Gold

Wenn du alles richtig gemacht hast, siehst du jetzt das schönste Schauspiel der Welt: Goldenes, blubberndes Harz fließt aus den Platten auf dein Pergamentpapier.

"Lass es fließen. Aber Vorsicht: Sobald der Druck weg ist, muss es runter von der Hitze!"

Nimm das Papier sofort von den Platten ("Cold Plate" hilft), damit das Rosin nicht weiter kocht und Terpene verliert.

  • Lege das Pergamentpapier kurz auf eine kalte Oberfläche oder in den Kühlschrank.
  • Nutze ein Dab-Tool ("Scraper"), um das abgekühlte Rosin einzusammeln ("Collect").
  • Bewundere deine Arbeit. Das ist 100% lösungsmittelfreies Konzentrat.
Phase 5: Das Curing

Cold Cure vs. Fresh Press

Du kannst es sofort dampfen ("Fresh Press"), aber viele Profis schwören auf "Curing". Dabei verändert sich die Konsistenz von klebrig-glasig zu butterartig ("Badder").

"Die Terpene brauchen Ruhe. Im Glas passiert die zweite Magie."
  • Cold Cure: Glas verschließen und bei Raumtemperatur (oder Kühlschrank) 1-2 Wochen stehen lassen.
  • Whipping: Nach dem Curing einmal kräftig umrühren, um Luft einzuarbeiten. Das macht es cremig.
  • Lagerung: Immer im Kühlschrank lagern, um die Terpene zu konservieren.

Expert Corner: FAQ

Brauche ich wirklich eine hydraulische Presse?

Für gute Ergebnisse: Ja. Ein Glätteisen funktioniert für 0,5g zum Spaß, aber für ernsthafte Mengen brauchst du Tonnen an Druck und präzise Temperaturkontrolle.

Was ist der Unterschied zu BHO (Butane Hash Oil)?

Rosin ist "Solventless" (lösungsmittelfrei). BHO nutzt chemische Gase (Butan) zur Extraktion. Rosin gilt als reiner, sicherer und natürlicher, hat aber oft etwas weniger Ertrag.

Wie viel Ertrag (Yield) kann ich erwarten?

Bei Blüten (Flower Rosin) sind 15% bis 25% normal. Das heißt: Aus 10g Blüten bekommst du ca. 1,5g bis 2,5g Rosin. Alles über 20% ist top!