Decarboxylierung: Weck das Biest
Viele Anfänger machen den Fehler, rohe Blüten einfach in den Teig zu werfen. Das Ergebnis? Bauchschmerzen und null Wirkung. Warum? Weil rohes Cannabis THCA enthält, das nicht high macht.
Der Prozess heißt Decarboxylierung. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Backofen an, Blüten rein.
- Ofen auf 115°C vorheizen (Umluft).
- Blüten grob zerkleinern und für 30-40 Minuten backen.
- Sie sollten goldbraun werden und duften, aber nicht verbrennen!
Fett ist dein bester Freund
THC ist nicht wasserlöslich, aber fettlöslich. Das heißt, du brauchst einen Trägerstoff, an den sich das THC binden kann. Butter, Kokosöl oder Ghee sind perfekt.
Je höher der Fettgehalt, desto besser die Aufnahme. Kokosöl ist besonders beliebt, weil es gesättigte Fettsäuren hat, die THC extrem gut binden.
- Verwende Butter (ungesalzen) oder natives Kokosöl.
- Verhältnis: Ca. 10g Blüten auf 250g Fett (für normale Potenz).
- Füge etwas Wasser hinzu, damit die Butter nicht anbrennt.
Geduld ist eine Tugend
Jetzt kommt der gemütliche Teil. Die aktivierten Blüten müssen lange im Fett baden, damit sich alles löst. Aber Vorsicht: Zu heiß, und du zerstörst die Wirkstoffe.
Lass die Mischung köcheln, aber niemals kochen. Es sollte nur sanft blubbern.
- Nutze ein Wasserbad (Schüssel über kochendem Wasser) oder einen Slow Cooker.
- Lass es 2 bis 4 Stunden ziehen. Rühre ab und zu um.
- Danach durch ein Käsetuch oder feines Sieb abgießen. Nicht zu fest auspressen (sonst kommt Chlorophyll mit)!
Die Verwandlung
Jetzt hast du das "flüssige Gold" – deine Cannabutter. Du kannst sie in jedem Rezept verwenden, das Fett benötigt. Der Klassiker sind natürlich Brownies, weil Schokolade den starken Hanfgeschmack gut überdeckt.
Achte beim Backen darauf, dass die Ofentemperatur nicht über 175°C steigt, um das THC im Teig nicht zu verdampfen.
- Brownies, Cookies oder Gummies – alles ist möglich.
- Backe lieber etwas länger bei niedrigerer Temperatur (max 170°C).
- Rühre den Teig extrem gut um, damit das THC gleichmäßig verteilt ist!
Mathe rettet Leben
Hier passieren die meisten Unfälle. "Ein Stückchen geht noch" ist der berühmte letzte Satz vor dem Absturz. Du musst wissen, wie stark dein Gebäck ist.
Wenn du 10g Gras mit 20% THC hast, sind das 2000mg THC insgesamt. In 250g Butter sind also 2000mg. Wenn du daraus 20 Brownies machst, hat jeder 100mg. Das ist VIEL zu viel für Anfänger! (5-10mg ist eine gute Startdosis).
- Rechne vorher aus, wie viel THC im ganzen Blech ist.
- Schneide absolut gleichmäßige Stücke.
- Beschrifte deine Edibles, damit niemand sie versehentlich isst!
Der Zeitreise-Effekt
Rauchen wirkt sofort. Essen wirkt... irgendwann. Das THC wird in der Leber zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt, was viel potenter ist und länger wirkt.
Der Rausch kann 6 bis 8 Stunden anhalten. Plane deinen Tag (oder Abend) entsprechend. Kein Autofahren, keine wichtigen Termine.
- Mach es dir gemütlich. Wasser und Snacks bereitstellen.
- Geduld! Wenn nach 60 Min nichts passiert, warte noch 60 Min.
- Genieß die körperliche Entspannung, die oft viel tiefer ist als beim Rauchen.
Edible FAQ
Meine Butter ist grün geworden, ist das schlimm?
Nein, das ist normal! Das kommt vom Chlorophyll (Pflanzenfarbstoff). Wenn du die Blüten nicht zu fein mahlst und nicht zu stark auspresst, wird der Geschmack milder und die Farbe weniger intensiv grün.
Kann ich auch Stängel und Blätter nehmen?
Ja, aber sie enthalten viel weniger THC als die Blüten. Du brauchst also deutlich mehr Material (ca. 3-4 mal so viel) für die gleiche Wirkung. Es ist eine gute Resteverwertung!
Hilfe, ich habe zu viel gegessen! Was tun?
Keine Panik. Es ist nur Cannabis, es geht vorbei. Trink Wasser, iss etwas Zuckerhaltiges oder kaue auf schwarzen Pfefferkörnern (das Terpen Beta-Caryophyllen kann die THC-Wirkung dämpfen). Leg dich hin und schlaf es aus.
Guten Appetit!
Du bist jetzt ein zertifizierter Edible-Alchemist. Behandle die Macht der Dosierung mit Respekt, und du wirst kulinarische Höhenflüge erleben, von denen andere nur träumen.
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